Ab dem 1. Januar 2025 tritt in der Europäischen Union ein umfassendes Amalgamverbot in Kraft. Dieses Verbot betrifft sowohl die Verwendung von Amalgam in der Zahnmedizin als Füllmaterial als auch dessen Herstellung und Vertrieb. Ziel ist der Schutz von Umwelt und Gesundheit, da Amalgam Quecksilber enthält, ein umwelt- und gesundheitsgefährdender Stoff.
Alternativen zu Amalgam
Die Alternativen zu Amalgam lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: füllende Materialien mit und ohne Zuzahlung. Die Wahl hängt von der Art der Behandlung, dem Zahnstatus und den finanziellen Möglichkeiten des Patienten ab.
1. Alternativen ohne Zuzahlung (von der gesetzlichen Krankenkasse gedeckt):
- Glasionomerzement (GIZ):
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- geeignet für provisorische oder weniger belastete Füllungen.
- Haltbarkeit: geringer als Amalgam (meist nur wenige Jahre).
- Ästhetik: Weißlich, aber nicht so natürlich wie andere Materialien.
- Verwendung: eher im hinteren Backenzahnbereich.
2. Alternativen mit Zuzahlung (Eigenleistung notwendig):
- Kompositfüllungen (Kunststofffüllungen):
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- Eigenschaften: ästhetisch ansprechend (zahnfarben), haltbarer als GIZ.
- Haltbarkeit: 5–10 Jahre, je nach Pflege und Belastung.
- Zuzahlung: unterschiedlich, je nach Größe der Füllung ca. 60–100 EUR pro Zahn).
- geeignet für Front- und Seitenzähne
- Keramikinlays:
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- Eigenschaften: Sehr ästhetisch (kaum sichtbar), langlebig (10–20 Jahre).
- Zuzahlung: 300–800 EUR pro Zahn (je nach Zahnarzt und Labor).
- Anwendung: besonders bei größeren Defekten.
- Goldinlays:
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- Eigenschaften: Sehr langlebig (20+ Jahre), aber auffällig (goldfarben).
- Zuzahlung: 300–700 EUR pro Zahn.
- geeignet für Backenzähne.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse
- Die gesetzliche Krankenkasse deckt weiterhin die Kosten für notwendige Füllungen ab, übernimmt jedoch nur die Kosten für die Basisversorgung (z. B. Glasionomerzement).
- Für hochwertigere Alternativen (Komposite, Keramik, Gold) ist eine Eigenbeteiligung erforderlich. Zusatzversicherungen können diese Kosten je nach Tarif teilweise oder vollständig übernehmen.